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Die Akupunktur entstand im Rahmen der traditionellen chinesischen Medizin (kurz TCM) vor über 2000 Jahren.
Es gilt, die Lebensenergie, chinesisch Qi, innerhalb der Leitbahnen, auf denen die Akupunkturpunkte liegen, wieder in einen harmonischen Fluss zu versetzen, etwaige Blockaden zu lösen sowie Überfluss oder Mangel zwischen den TCM-Organsystemen auszugleichen. Nicht nur die Funktionen des Bewegungsapparats und anderer Organe können positiv beeinflusst werden, sondern auch die Stimmung und der Allgemeinzustand.
Eine Akupunkturbehandlung ist bei praktisch allen orthopädischen Krankheiten möglich. Wir führen in unserer Praxis chinesische Körperakupunktur nach traditioneller chinesischer Medizin (TCM) durch. Sehr gut wirkt sie bei schmerzhaften Funktionsstörungen der großen Gelenke (u.a. bei Verschleiß), Rückenschmerzen der Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule, Schulterschmerz, „Tennisellbogen“, Sehnenscheidenentzündung und chronische Kopfschmerzen.
Die Akupunkturbehandlung kann am sitzenden oder, besser, am liegenden Patienten erfolgen und dauert in der Regel 30 Minuten. Spezielle, sehr dünne sterile Einmal-Akupunktur-Nadeln werden in genau vorgegebene Punkte der Körperoberfläche gestochen, etwa 0,5-2 cm tief, je nach Lokalisation. Die Nadeln bleiben dann bei länger bestehenden Schmerzen etwa 20-30 Minuten liegen, bei akuten / kurzfristigen Schmerzen (z.B. beim Hexenschuss) auch kürzer, dann unter mechanischer Stimulation. Als weitere Reizform ist eine elektrische Stimulation möglich.
Eine Akupunkturbehandlung umfasst in der Regel 10 Sitzungen. Es sollten 2 Behandlungen pro Woche durchgeführt werden. Bei hoch akuten Krankheitsbildern können auch tägliche Behandlungen erforderlich sein. Erste Besserungen spüren Sie in der Regel nach 4-6 Sitzungen, manchmal aber auch erst nach Abschluss der Akupunkturbehandlung. Vor allem bei chronischen Erkrankungen ist selten eine Besserung bereits nach der ersten Sitzung zu erwarten. Es kann selten auch eine Erstverschlechterung auftreten, da bestimmte Energiebahnen wieder in Fluss gebracht werden.
Der Nadelstich ist spürbar, aber nicht oder nur geringfügig schmerzhaft. Die Nadel verursacht ein dumpfes, ausstrahlendes Gefühl was im chinesischen als „de qi“ bezeichnet wird. Bei schmerzhaftem Nadelsitz wird die Nadel entfernt und neu positioniert, was dann in der Regel keine Beschwerden mehr verursacht. Der schmerzfreie Nadelsitz ist wichtig, damit der Patient sich während der Behandlung entspannen kann. Wenn Sie eine Akupunkturbehandlung oder einen Nadelsitz als unangenehm empfinden, sagen Sie das bitte Ihrem Therapeuten.
Zusätzlich zur Körperakupunktur bieten wir auch die Ohrakupunktur an, welche durch wenige Nadeln gezielt bestimmte Beschwerdebilder lindern kann. Eine Kombination mit der Körperakupunktur ist ebenfalls möglich. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, Dauernadeln zu positionieren, welche eine winzige Nadel unter einem kleinen Pflaster beinhalten. Mit diesen können Sie nach Hause gehen und selbst in regelmäßigen Abstand den ausgewählten Akupunkturpunkt etwas stimulieren. Sie werden nach mehreren Stunden bis Tagen selbst entfernt.
Während der Sitzung kann eine umschriebene Rötung und minimale Schwellung um die Einstichstelle entstehen, die nach einigen Stunden wieder abklingt. Dies zeigt die schmerzlindernde Wirkung der Akupunktur nach dem Prinzip der Gegenirritation an. Infektionen der Einstichstelle kommen praktisch nicht vor, da es sich um sterile Einmalnadeln handelt. Blutungen oder Blutergüsse sind selten, können jedoch insbesondere bei Einnahme von Medikamenten "zur Blutverdünnung" (Antikoagulanzien) auftreten. Es gibt aber auch das therapeutische Prinzip, eine kleine Blutung zum „ Ausleiten“ zu provozieren, wenn ein Energieungleichgewicht vorliegt.
In der Sprechstunde und zu Beginn der Akupunkturbehandlung wird das Vorgehen erläutert, wobei das gesamte System der TCM sehr komplex ist und nur im Rahmen einer langen Weiterbildung verinnerlicht und erfasst werden kann.
Die Kosten einer Akupunkturbehandlungsserie werden derzeit von den gesetzlichen Krankenkassen einmal jährlich bei einem nachgewiesenen Verschleiß des Kniegelenks (Gonarthrose) oder bei einem chronischen, d.h. über mehr als ein halbes Jahr hinweg ohne Erfolg behandelten, Rückenschmerz des unteren Abschnitts der Wirbelsäule (Lendenwirbelsäule) übernommen.