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Das Schultergelenk ist eines der am häufigsten von Verletzungen und Erkrankungen betroffene Gelenk des menschlichen Körpers.
Vor allen bei Kontaktsportarten führen Verletzungen häufig zu langwierigen Ausfällen in Sport und Alltag. Der folgende Artikel gibt Ihnen eine Überblick über die häufigsten Verletzungen und Erkrankungen des Schultergelenkes und ihre Therapiemöglichkeiten.
Wenn Sie sich eine Verletzung Ihres Schultergelenks zuziehen, sollten Sie sich unverzüglich beim Orthopäden vor Ort sowie nach Rückkehr bei Ihrem Heimatorthopäden vorstellen, der dann sofort eine genaue Diagnostik einleiten kann. Hierzu gehören neben der genauen klinischen Untersuchung Ihrer Schulter auch zusätzliche diagnostische Maßnahmen wie Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen oder, falls notwendig, eine Kernspintomographie des verletzten Gelenkes (Abbildungen 1a-e).
Die Verletzung des Schultereckgelenkes stellt eine häufige Verletzung beim Sport dar. Sie tritt vor allem nach Stürzen auf die Schulter mit angelegtem oder angespreiztem Arm auf und äußert sich in sofortigen Schmerzen im Bereich des Schulterdaches und einem Funktionsverlust der betroffenen Schulter.
Beweisend ist bei der Untersuchung bei Ihrem Orthopäden der auch für den Laien sichtbare Hochstand des Schlüsselbeins, das sogenannte „Klaviertastenphänomen“, d.h. man kann wie auf einer Taste auf dem Klavier das Schlüsselbein federnd nach unten drücken (Abbildungen 2 a,b).
Die Diagnose kann man durch Röntgenaufnahmen mit Gewichten am Arm (sogenante Panorama- oder Belastungsaufnahmen) bestätigen (Abb.3).
Die Einteilung der Verletzung erfolgt in Schweregrade von 1-6. Schweregrade 1-3 können ohne Operation behandelt werden, in dem die verletzte Schulter kurzfristig bis zum Abklingen der Schmerzen (ca. 1-2 Wochen) ruhiggestellt wird und dann mit einer entsprechenden Krankengymnastik je nach Beschwerden funktionell weiterbehandelt werden kann. Bei höheren Schweregraden der Verletzung (4-6) sollte eine Operation zur Wiederherstellung der Schulterfunktion durchgeführt werden (Abbildung 4 a-c). Die Rekonvaleszenzzeit nach solchen Operationen bis zum völligen Wiedereintritt der Arbeitsfähigkeit kann bis zu 2 Monaten dauern.
Eine Verletzung häufig bei älteren Patienten sind Brüche des Oberarmkopfes im Schultergelenksbereich. Auch hier müssen das Röntgenbild und ggf. weitere diagnostische Maßnahmen darüber entscheiden, ob operiert werden muss oder ob eine Operation vermieden werden kann. Eine Operation ist meistens dann unumgänglich, wenn eine starke Verschiebung der Knochenenden vorhanden ist (Abb.7a). Auch hier können vom Spezialisten angewandte moderne Operationsverfahren wie spezielle Platten- und Schraubensysteme verwendet werden, die zu einer Wiederherstellung der Anatomie und letztendlich der Funktionsfähigkeit des verletzen Armes führen (Abb.7,8).