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Arthrose

Arthrose des Schultergelenkes

Analog der Arthrose des Knie- und Hüftgelenkes gibt es auch das Krankheitsbild der Schultergelenksarthrose, d.h. der Verschleiß des Schultergelenkes durch eine Verminderung und Zerstörung der Knorpels. Ursache der Schultergelenksarthrose (Omarthrose) ist zumeist eine kontinuierliche Abnutzung des Gelenks über Jahre (primäre Omarthrose). Bei einer sekundären Omarthrose können hingegen verschiedene Ursachen zu einem Verschleiß geführt haben:

  • Zustände nach Unfällen (z.B. Knochenbrüche an der Gelenkpfanne oder Oberarmkopf, rezidivierende Schulterluxationen) oder Vor-Operationen (z.B.Zustand nach nicht adäquater operativer Versorgung einer Schulterluxation)
  • Entzündungen (Infekte) oder entzündlich-rheumatische Erkrankungen
  • Schäden oder Verletzungen der Rotatorenmanschette mit Verlust der Schulterstabilität
  • Mangelnde Durchblutung des Oberarmkopfes (Humeruskopfnekrose), z.B. nach Unfällen oder durch Medikamente (z.B. Chemotherapie)
  • Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder Diabetes

Typische Beschwerden sind Bewegungseinschränkung, besonders für Rotationsbewegungen, Ruheschmerz, Bewegungs- und Belastungsschmerz, sowie Reiben und Knirschen bei sämtlichen Schulterbewegungen. Oft liegen auch Schwellungszustände mit Ergussbildung vor.

Diagnostik

Auch hier erfolgt die Diagnosestellung durch eine ausführliche körperliche und klinische Untersuchung und durch Zusatzuntersuchungen. Im normalen Röntgenbild lässt sich die Omarthrose eindeutig darstellen, die typischen Zeichen eines Verschleisses sind hier gut abzubilden (Abb.13). Weitere apparative Untersuchungen wie eine Ultraschalluntersuchung oder ein Schnittbildverfahren (Kernspintomographie oder Computertomographie) stellen neben der Diagnose einer Omarthrose noch Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Rotatorenmanschettenschäden dar oder sind im Vorfeld einer Operation (künstliches Schultergelenk) zur operativen Planung sinnvoll.

Röntgenbild ausgeprägte Arthrose des Schultergelenkes
Abb.13: Ausgeprägte Arthrose des Schultergelenkes mit Knochenanbauten (Vergleiche Abb.1a, normales Rö-Bild der Schulter)

Behandlungsmöglichkeiten

Konservative (nicht operative) Therapie Durch konservative (nicht operative) Maßnahmen lässt sich eine Omarthrose nicht heilen. Die Behandlung zielt auf eine Schmerzlinderung, Erhaltung und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und Muskelkräftigung ab. Dadurch soll die Funktion der Schulter erhalten und das Fortschreiten der Arthrose minimiert werden. Zu den konservativen Therapiemöglichkeiten gehören:

  • Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, Injektionen in das Gelenk (Cortisonpräparate, Hyaluronsäure)
  • Krankengymnastik zur Aufrechterhaltung der Beweglichkeit und des Muskelstatus
  • Physikalische Maßnahmen (Kühlen, Stromanwendungen)

Diese konservativen Maßnahmen ändern allerdings nichts am Ausmaß und zumeist auch Fortschreiten der Arthrose. Bringen diese Maßnahmen über einen Zeitraum von ca 6 Monaten keine Besserung, muss an eine operative Therapie gedacht werden.

Operative Therapie

In der Regel führen kleinere operative Eingriffe wie zum Beispiel die „arthroskopische Gelenktoilette“ mit Spülung, Reinigung und Glätten des Knorpels nicht zu einer langfristigen Beschwerdebesserung.

Die einzige operative Maßnahme bei fortgeschrittener Omarthrose und entsprechender Einschränkung der Lebensqualität und Funktion ist die Implantation eines künstlichen Schultergelenksersatzes (Schulterprothese, Abb.14). Die verschlissenen Gelenkanteile des Oberarmkopfes und der Schulterpfanne werden durch Prothesen ersetzt. Hierbei kommen je nach individuellen Voraussetzungen (Verschleiß eines oder beider Gelenkpartner, zusätzlicher Riss der Rotatorenmanschette, Ausmaß der knöchernen Zerstörung) unterschiedliche Prothesentypen in Frage.

Die Schultergelenksendoprothetik wird zwar bei weitem noch nicht so häufig angewandt wie die Hüft- oder Kneigelenksendoprothetik, führt aber abhängig von der richtigen Operationstechnik, des richtigen Endoprothesentyps und der richtigen Indikationsstellung in der Regel zu guten bis sehr guten Langzeitergebnissen von 10-15 Jahren, zur signifikanten Schmerzreduktion und zur Wiederherstellung der Lebensqualität der zuvor sehr ausgeprägt eingeschränkten Patienten.

Röntgenbild Endoprothesetypen des Schultergelenkes
Abb. 14: Verschiedene Endoprothesetypen des Schultergelenkes im Röntgenbild

Weitere Informationen zu dem Krankheitsbild Arthrose finden Sie auf den folgenden Webseiten: